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Mit dem Papa frech bappeln
Die Wellbappn bringen frischen musikalischen Wind mit spritziger Satire

Sie haben es im Blut: das Bissige, das Heitere, das Angriffslustige – zusammengefasst: das „Biermösl-Gen“. Der „zweiten Generation“ hat Hans Well (62) mächtig was mitgegeben. Auf der Kleinkunstbühne des restlos ausverkauften Thaddäus („klein, aber groß im Ruf“) nimmt sich Ex-Biermösl Hans Well gerne zurück, lässt seine drei Kinder – zwischen 19 und 23 Jahren jung – nach vorne. Deren Spottlust scheint nicht geringer als die ihres prominenten Vaters.
Das Quartett der Wellbappn ist aufeinander abgestimmt, die Boshaftigkeiten und Pointen sitzen einfach. Dabei setzen sie auf die bayerischen und lokalen Gegebenheiten. Wenn am Anfang über die beiden „Schorsch“ (Georg Schmid und Georg Winter) sinniert wird, dann ist der Bann in Sekundenschnelle gebrochen: Müssten die beiden nicht in der Nachbarschaft, im Knast von Kaisheim sitzen, fragt Hans Well zwinkernd mit den Augen, um sich dann später wieder mit Georg Schmid zu „versöhnen“. Solche Straßen wie in dieser Region, die gäbe es nirgendwo … Aktueller und lokaler geht es wohl kaum. Der VW-Abgasskandal, die Asylproblematik – alles wird eingebaut; und dabei fragt Hans Well zwischendurch immer wieder Tochter Sarah, welche Nummer man denn als Nächstes machen solle. Die vier berichten aus ihrer Heimat in Oberbayern („sprachlich sind wir in Schwaben in der Diaspora“), von den Häusern im Toskana-Stil, vom Pfarrer aus dem Senegal und von Gemeinderatssitzungen, die eigentlich „Eigentümerversammlungen“ seien. Und wo zur Belebung der Dorfmitte, weil alle Einkaufsflächen im Außenbereich sind, der Friedhof erweitert wird….Zuhören und Zuschauen wird bei den Bappn zum Genuss. Wenn etwa die Mikrokabel „aus den Fugen geraten“, wenn Tabea versucht, wieder einmal auf engstem Raum ein Instrument und ihren Platz zu wechseln – und sogar daraus ein Lacher wird. Hans Wells Kinder spielen mindestens ein Dutzend Instrumente. In den textlichen Inhalten findet sich jeder wieder, dabei jagen die Bappn ihr Publikum nicht. Immer wieder gibt es reine Instrumentalstücke. Mitsingen und -klatschen sind „manchmal“ erlaubt.
Den Menschen hat Hans Well schon immer auf das Maul geschaut: ob im Kindergarten zu Hause in Hausen, bei der Bürgerversammlung oder „Pfingsten dahoam“ mit einer verregneten Fahnenweihe. Jonas am Kontrabass, an der Tuba und an der Trompete gibt sich als eher „trockener“ Typ, Tabea und Sarah – gerne neckisch mit Schultern und Hüften wippend – am Horn, am Xylofon, mit dem Kazoo oder mit der Geige wirken da sogar noch eine Spur frecher. Nichts wird ausgelassen: Söder und Dobrindt, der „Horsti“ natürlich, überhaupt die „boarische Politik“, bei der übersteigerter Feminismus nicht zur Demokratie gehöre.Einen Beitrag widmeten die vier den Windrädern. Da werde gerne einmal argumentiert, die Rotoren würden so viel Lärm verursachen, dass man schon „bei a bisserl Wind die Autobahn gar nicht mehr hören“ könne. Ob in Kaisheim alles in Ordnung sei, kommt die Frage. In ihrem Heimatdorf Hausen sei es so – wie sonst könnte der Gesangverein „Harmonie“ und der Fußballclub „Eintracht“ heißen?
Die Kinder moderieren, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. So stellt man sich ein musikalisches Kabarett vor: rotzfrech, frisch, unbekümmert, herzerfrischend. Wenn es mal grooviger im Sound wird, dann schluckt Papa Hans, aber er hat längst erkannt: „Die Jugend ist am Zug.“ Und von der darf man noch einiges erwarten.
„Pofalleri – Pofallera!“
von Wolfgang Buckl
Donau Kurier vom 20.09.2015
Im gut gefüllten, aber gro.zügig bestuhlten Saal des Alten Stadttheaters in Eichstätt erntete das Quartett am Freitagabend frenetischen Applaus. Zu bewundern waren neben dem Vater, Haudegen Hans, dessen zwei Töchter Tabea (22) und Sarah (23). Während Erstere bescheiden noch fulminantesten Applaus auf ihr furioses Geigenspiel allenfalls schüchtern lächelnd registriert, wobei sie sich zu den Instrumenten bückt, steht Sarah selbstbewusst auf der Bühne, wo sie das Publikum ironisch fixiert und dabei neckisch mit Hüften und Schultern wippt. Inzwischen fehlt Sohn Jonas: „Der hat jetzt sein Abitur und danach die Fliege gemacht“, für ihn ist kurzfristig Hans Wells Trompetenstudent Sebastian Gröller „aus dem Woid“ eingesprungen. Zum Einstieg zeigen die Wellbappn, dass sie sich über Eichstätt schlau gemacht haben – es geht um den Osterleuchter im Dom und den Verschleiß an Uni-Präsidenten, einen OB, „der lieber moderiert als dass er regiert“, um das Feuerwehrhaus im Hochwasserschutzgebiet und den Schul-Neubau vor der Willibaldsburg, um Betonklötze und die „Wolke“ am Bahnhof.
Aktuelle Verfehlungen aus der Politik sind dankbarer Stoff, im Lied von der Maut (da reimt sich „blamiert“ auf „abkassiert“) ebenso wie im Song von den „Schutzenglein“: Hier lautet das Motto „Ozapft is“, aber in der bissigen Pointe geht es um Internet, E-Mails und Handys: „Fange ich zu träumen an / fliegen Schutzenglein heran / Wanzen, Trojaner, Viren / knacken, observieren“. Noch relativ freundlich nur apostrophiert werden SPD-Politiker wie Gabriel und Nahles als „Sigi der G’wamperte und Nahles die G’schlamperte“, satirisch ätzend aufgespießt dagegen Hoeneß und Hansi Hinterseer, Eckhard von Klaeden oder Roland Koch, Letztere im Lied der „Karriere-Sprünge“, das den so lukrativen wie moralisch bedenklichen raschen Wechsel von Politikern in die Wirtschaft sarkastisch geißelt. Erinnert wird an Joschka Fischer („Der grüne Revoluzzer / macht jetzt für die Quandts an Stiefelputzer“), Ex-Finanzminister Fahrenschon (den Seehofer „fahren ließ“), oder Kanzleramts-Pofalla: „Für ein bis zwei Millionen im Jahr / pofalleri, pofallera / hat jetzt die Bahn im Vorstandsladen / einen Oberleitungsschaden“. Oft steht die Schärfe der Texte im größten Kontrast zur Sanftheit der Intonierung, etwa in der a cappella als Choral dargebotenen „Hoeneß-Passion“.
Was harmlos komisch beginnt, mündet in beißende Kritik – wie im Lied vom Paradies-Apfel („Do ist der Wurm drin…“), in dessen letzter Strophe es um Fertig-Lasagne geht („Do is a Rind drin – von einem alten Lipizzaner“), oder wie im Lied „Pfingsten dahoam“, worin regnerisches Sauwetter und Überschwemmungen, welche das Feuerwehrfest verhageln, dazu dienen, Bodenversiegelung und Flussbegradigung zu brandmarken. Das „Lehrer“-Lied outet die „Kultus-Lehrpläneerfinder“ als Kinderhasser: „Wia ma de Fratzen so richtig fertig macht / homs zoagt mit der Einführung vom G8“. Aktuelle Themen wie Asyl und Grexit kommen ebenso zu Wort wie latenter Hass in der Dorfgemeinschaft bei Freundschaftsspielen der F-Jugend oder der Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus.
Wer all das gern noch mal hören möchte, kann sich bald die CD zu diesem Programm zulegen, die am 15. Oktober im Hörkunst-Verlag erscheint. Wem das zu lange dauert, dem sei die noch erhältliche erste CD des Quartetts „unter bayern über bayern“ empfohlen.
Spitze Zungen und brillante Klänge

Gelungene Mischung aus kabarettistischer Lesung und Musik der Wellbappn
Hans Well hat viele Facetten. Der Kabarettist ist mit 60 Jahren mit allen Wassern gewaschen. So schmeißt er das Programm fast alleine, wenn seine „Wellbappn“ nicht vollständig sind. In Mertingen wurde Tabea, die an der Musikhochschule vorspielen musste, durch Stefan ersetzt und Tochter Sarah (20) rockte mit dem Altmeister so perfekt die Bühne in der Antonius-von-Steichele Grundschule, dass sich das übliche „Very Well“-Gefühl einstellte.
Als nach dem überraschenden Ende der alten Familienformation Bayern die Biermösl-Öde drohte, währte der Kulturschock nicht lange. Was mit den Brüdern so recht offensichtlich nicht mehr klappen wollte, funktioniert im familiären Verbund mit den eigenen Kindern ganz vorzüglich. Dass voran Hans Well es war, dem die alte Blosn zu ruhig, gediegen und brav wurde, glaubt man jedenfalls sofort, hört man ihn aktuell. Die Jugend an seiner Seite trägt zusätzlich Elan bei, die Angriffslust ist wieder unbändig und Bayern das Gott gesegnete Land, wo der Stoff fürs Kabarett so schnell nicht ausgeht.
Das Repertoire scheint unermesslich. Die Kombination zwischen Musik und Liedern und den Erzählungen Hans Wells ist perfekt. Amüsant und voller Hintersinn liest er aus seinem Buch, bindet die Vergangenheit geschickt ein, präsentiert so ein Stück bayerischer Kabarettgeschichte.
Die Bahngewerkschaft kommt ebenso vor wie das „Bavarian Feeling“, ausgelöst vom FC
Barcelona. Well spricht mit Hochachtung von seinen Freunden: seinem Mentor Dieter Hildebrandt und den Panitz-Brüdern. Er erinnert sich an viele gemeinsame Treffen in Buttenwiesen mit den „Mehlprimeln“, an die schöne Zeit mit Fredl Fesl. Fast spürt man Wehmut. Zuvorderst bekommen die üblichen Verdächtigen zu spüren, dass die Wellbappn neuerdings auch beißen können: die CSU, die Bundeswehr, die Kirche, die Schützen und, und, und.
Auf der Bühne wirkt manches improvisiert, es gibt schon mal einen Hänger, oder alle drei müssen so über sich lachen, dass sie ins Stocken kommen. Und wird der Vater mal zu lang, dann ergreift Sarah, die Indologie studiert hat, die Initiative. Aber eigentlich könnte man Hans Well lange zuhören: Einfach genial waren seine Bemerkungen zu einem Auftritt der Biermösl-Blosn in Abidjan, der Hauptstadt der Elfenbeinküste, als sie noch während des Auftritts packen mussten, um nach einem Putsch schnell das letzte Flugzeug zu erwischen.
Papa Hans muss da durch
Musikalisch bewegte sich das Trio zwischen volkstümlichen Couplets und urigen Gstanzln.Auch einwenig groovigere Klänge werden im Programm abgestimmt, da muss Papa Hans dann durch, ob er will oder nicht, denn so langsam ist die Jugend am Zug. Mehr als einer Lesung oder einer konzertanten Darbietung glich der Abend, vom rührigen Mertinger Kulturkreis zum Muttertag organisiert, einem gemeinsamen fröhlichen Feiern, dann da und dort bezog Sarah Well das Publikum mit ein, wenn sie es etwa mit dem Singen des „Refrähs“ beauftragte.
Very well: Wellbappn in Nürnberg


von Jochen Schmoldt
Photos: Jochen Schmoldt
Plärrer im März 2015
Ganz gewiss haben die Well-Brothers über Jahrzehnte hinweg dazu beigetragen, den weißblauen Himmel über Bayern durchzulüften. Dann kam der Zerfall der Biermösl Blosn: Materialermüdung. Nur einer wollte den geraden Weg weitergehen und sich selbst mit frischer Luft versorgen: Hans Well, schon immer Mastermind der Blosn – von ihm stammten die meisten Texte. Allein wollte Hans Well nicht auf die Bühne, und er fand enthusiastische Mitstreiter in den eigenen Reihen: mit seinen Kindern Sarah, Tabea und Jonas. Neu getauft als „Wellbappn“, beschreitet das Quartett mit Witz, Schmäh, beinharter politischer Satire und unwiderstehlichem Charme den aufrechten Gang durch die Bayernlandschaft, mit klarem Blick für die dunklen Zonen. Jetzt waren sie erstmals auch in Nürnberg im ausverkauften Gutmann-Saal am Dutzendteich, kämpften anfangs gegen tontechnische Widerstände, um dann mit typisch Wellschen Wortkaskaden punktgenauen Hohn und Spott zu verbreiten, immer auch schön instrumentalisiert. Gut, dass es die Wellbappn gibt!


Frischer musikalischer Wind mit spritziger Satire

Seit Wochen fieberten die Kabarettfans der Region dem ersten Auftritt der neuen Formation um Hansi Well, dem Genius der ehemaligen Biermösl Blosn, entgegen. Wieder waren Familienbande im Spiel, denn die „Wellbappn“ sind niemand anderer als die musikalisch begabten Sprösslinge von Hansi Well: Jonas der Jüngste als Trompetervirtuose und seine beiden Schwestern Tabea und Sarah, mal mit Geige, mal mit der „Ziach“ und weiteren diversen Instrumenten. Die Lauterbacher Turnhalle war seit Wochen ausverkauft.
Jonas Well, Tabea Well, Hansi Well und Sarah Well (von links) begeisterten ihr Publikum auf der Lauterbacher Kleinkunstbühne.
Und die knapp 250 Besucher werden nicht enttäuscht. Bereits zu Beginn steigt die Stimmung auf den Siedepunkt, denn Hansi Well hat seine ketzerische Anfangshymne „Ja sagt´s, wo samma do heit g´landt´?“ auch bei den Wellbappn parat. Die Zuhörer sind begeistert von den detaillierten Kenntnissen über Land und Leute der Region. Vom Flutpoldererwartungsland über die „geistige Abschaltung“ der Wortelstetter beim Thema Windräder bis hin zum riesigen Fünffach-Kreisel statt Overfly in Wertingen spannen sie ihren musikalisch-witzigen Bogen. Nicht ausgespart wird „Europas berühmtester Schüttler“, dem jetzt ein Prozess droht: „Wegen Betrugs muss er vor Gericht, am Winter Schorsch droht sowas nicht!“ Doch auch der Lokalmatador bekommt sein Fett weg, weil „…manch aufgeklärten Bürger die Frage quält, warum ma so an Abzocker in Landtag wählt“.
Die Halle tobt und das Quartett setzt seinen satirisch bissigen Feldzug gnadenlos fort: Ob die dörflichen Gemeinderatssitzungen mit einem cholerischen Bürgermeister oder das verregnete Feuerwehrfest, wo das Wasser durch das Zelt und das angrenzende Gewerbegebiet schießt und alle „Geldträume“ wegschwemmt, ob Spänles verkorkstes Schulsystem oder die Mütter als „Furienweiber“ beim Spiel der F-Jugend – nichts bleibt von der spitzen Zunge und bissigen Satire verschont, immer verpackt in musikalische Unbekümmertheit und virtuoser Lust am Spielen und Singen. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass es die Generationscombo mit ihrer Kritik an gesellschaftlichen und politischen Verwerfungen ernst meint.
Nach so viel musikalischem Hohn und Spott setzen Jonas mit seinem exzellenten Trompetensolo und Tabea mit ihrem einfühlsam gespielten Geigenpart einen entspannenden Kontrapunkt und beweisen, dass Musikalität erblich sein kann. Man merkt dem Hansi seinen Vaterstolz an, mit Recht. Denn egal welche Melodie, egal welches Instrument – die drei Sprösslinge im Alter von 18, 20 und 22 Jahren beweisen, dass sie dem Vater musikalisch-instrumental bereits überlegen sind. Dafür zeigt er ihnen, wie Spottlieder aktuell und tiefgründig getextet und in passenden, zumeist etwas verfremdeten Volksliedmelodien umgesetzt werden. Das beste Beispiel dafür ist das Klagelied „Ach Himmel, es ist verspielt…“ eines einsamen „Schüttlers“, der sich von seinen Parteifreunden verraten fühlt, denn andere „halten in Wind ihr Fähnle, da Brunner, da Eck, da Pschierer und Spänle“.
Und noch einmal läuft das Quartett zur Hochform auf, als sie den „Susei-Jodler“ und das Brautwahllied anstimmen, denn das „bairische Madl“ will weder einen Banker, noch einen Bombenentschärfer, auch keinen bedächtigen Schwaben, und schon gar nicht einen Straßen-bahnschienenritzenreiniger, sondern einen Musikant, die „san die besten Liabhaber im ganzen Land“. Zu einem grandiosen kabarettistischen Schlussakkord gerät die Lesung aus dem „Buche Bayern“ über die aktuelle Politprominenz von „Siggi, dem Gwampat´n“ und „Nahles, der Gschlampat´n“ zu Dobrindt, dem „Mautritter“. Dazu gesellen sich Politiker wie Schröder oder Pofalla, deren Wechsel zu einträglicheren Wirtschaftsposten genauso gegeißelt wird wie die Schnüffelei der Nachrichtendienste bis ins Ehebett hinein in der stürmisch gefeierten Zugabe des „Gute-Nacht-Liedes“.
Die Wellbappn, die Nachfolger der Biermösl-Blosn, begeistern in Sinning auf Einladung der Initiative gegen Rechts

Schlosswirtschaft: Hans Well und die Wellbappn. – Foto: Heumann
Mit neuer Bissigkeit
Sinning (lm) Wer das Wort „Bappn“ schon im Namen führt, nährt den Verdacht, jene doch nicht halten zu können. Kluger Einsicht folgend, lenkt der (bühnen-) erfahrene Pädagoge das Unvermeidliche in positive Energie um. Praktisch im zeitgemäßen Denglisch, wenn mit dem Familiennamen „Well“ gleich noch was Gutes, das Verheißendes ganz von allein dazukommt.
Von Gerda Enghuber
Donau Kurier vom 20.10.2014
Bloß gut, dass die Wellbappn jetzt den Mund aufmachen. Und wie.
Als nach dem überraschenden Ende der alten Familienformation Bayern die Biermösl-Öde drohte, währte der Kulturschock nicht lange. Was mit den Brüdern so recht offensichtlich nicht mehr klappen wollte, funktioniert im familiären Verbund mit den eigenen Kindern ganz vorzüglich. Dass voran Hans Well es war, dem die alte Blosn zu ruhig, gediegen und brav wurden, glaubt man jedenfalls sofort, hört man die neue Bissigkeit. Die Jugend trägt zusätzlich Elan bei, die Angriffslust jedenfalls ist wieder unbändig und Bayern das gottgesegnete Land, wo der Stoff fürs Kabarett so schnell nicht ausgeht.
Es muss schon so etwas wie besondere Well-Gene geben, dass jetzt schon in der dritten Generation mit eher wachsender Begeisterung – und Können, was gerade den instrumentalen Part anbelangt – bühnenreif musiziert wird, die Familienverbände auch so funktionieren. Pures Idyll war’s sicherlich nicht, fünfzehn Kinder in einem Lehrerhaushalt. Wenn auch heute noch Vater und Sohn aus Gaudi die femininen Familienmitglieder wohlfeil und am liebsten gleich vor Ort anpreisen, lebt ein Stück alter Tradition in humoresker Form weiter.
Das Beste draus machen, ist sowieso das probate Rezept, trifft man freistaatlich nicht alles so vor, wie’s sein sollte oder, noch in Steigerung, wie man’s sich eigentlich gar nicht vorstellen mag, dass es dennoch ist. Der Generationenwechsel erweist sich da nur förderlich, ist es Primat der Jugend, Dinge und vor allem die dazugehörigen Leute nur unbekümmerter und gleich noch eine Spur respektloser beim Namen zu nennen. Alte Biermösl-Tugenden leben herzerfrischend verjüngt fort, Politsatire mengt sich mit herrlichstem literarischen Klamauk, bereichert noch um eine beeindruckende instrumentale Vielfalt. Eine gewisse Christ-sozial-Lastigkeit entspricht nur deren staatstragenden Bedeutung und der stets bekundeten, ja gerade sprichwörtlichen Liberalitas. Hier in Sinning bei der Initiative gegen Rechts passt natürlich das mentale Umfeld total.
Kulturherbst Ellertal: Die Wells halten ihre Bappn nicht

Hans Well und seine Kinder präsentieren sich im Reh-Saal rotzfrech und unbekümmert.
Fränkischer Tag vom 28.September 2014
von Bertram Wagner
Hans Well und seine junge Familienbande machte es Wolfgang Heyder als neuer Spitze der SPD Kultur AG leicht, für eine reibungslose Stabübergabe von Anton Söhnlein und einen gelungenen Auftakt des diesjährigen Ellertaler Kulturherbstes (mit insgesamt zehn Veranstaltungen) zu sorgen. Im ausverkauften Saal der Brauerei Reh offenbarte das oberbayerische Quartett ein sehr freches Mundwerk, erinnerte in der ein oder anderen Szene schon an die ehemalige Biermösl Blosn, kam jedoch sehr viel frischer und spontaner rüber als das Brüder-Trio nach drei Jahrzehnten. Was wiederum nicht verwundert. Nach gut zweieinhalb Jahren haben sich die „Wellbappn“ längst aus dem Schatten gespielt und befreit: Der Lohndorf-Auftritt bot viel Spott und Ironie, dazu ein musikalisches Schmankerl nach dem anderen.

Eine neue Well-Ära
Dieses Komplett-Paket mit vielen Facetten aus dem Alltag und der großen Politik ist noch höher einzuschätzen, wenn man weiß, dass Abiturient Jonas immer noch durch die Nachwirkungen einer Mumps-Erkrankung eingeschränkt ist und dessen Schwester Tabea trotz starker Halsschmerzen ihre Sanges- und Geigen-Künste eindrucksvoll unter Beweis stellte. Dem Vater fiel hinterher ein Stein vom Herzen und er verwies darauf, dass die neue Zeitrechnung mit seinen Kindern nun viel spannender sei als die letzten Jahre mit seinen Brüdern („da wurde nur noch Bewährtes gespielt“). Der 61-jährige Ausnahmetexter („jeder Abend macht nun tausendmal mehr Spaß“) nannte für den neuen Mut zum Risiko das „Haderthauer-Klagelied“, das den Jungen überhaupt keine Ängste bereitet. „Ich erlebe jeden Text mit und sehe die Entwicklung der Kinder auf der Bühne. Zuletzt war das Biermösl-Hauptmanko, dass wir der Zeit hinterher waren. Nun sind wir wieder voraus!“
Ja, Vater und Nachwuchs bewiesen auch lokales Wissen in der „fränkischen Toskana“: Angefangen von der Litzendorfer Verkehrslawine und Sporthalle über die Bamberger „Chefarzt-Doktorspiele“ bis zum Naturschutz im Steigerwald wurde zunächst lokal gelästert, ehe sie ihr „Dahoam“ über den Schellenkönig priesen. Unbekümmert nahmen sie Gemeinderats-Sitzungen, Bürgerversammlungen und Berufsgruppen so richtig aufs Korn und banden auch das Publikum mit ein. Sie wechselten im Eiltempo die Themen und Instrumente.

Wellnes-Kur für die Lachmuskeln
Wenn „mitten auf der Straß d’Henna rumlaffa“, wenn „endli amoi statt dem Misthaufa a Kreuzung baut werd“, dann ist man in Reichertshausen angekommen. Und will man kulturell was erlebn, „muas ma zum TSV in`d Ilmtalhalle gehn“.
Von Hans Steininger
Pfaffenhofner Kurier vom 20.07.2014
Reichertshausen. So frech und pointiert setzten Hans Well und sein satirischer Nachwuchs Jonas, Tabea und Sarah von Beginn an Zeichen und machten klar, dass sie kein Blatt vor den Mund nehmen wollen. Das wurde auch so erhofft, denn nicht umsonst hatte der TSV Reichertshausen das Quartett engagiert, dem ein entsprechender Ruf vorauseilt.
Und so ziehen sie vom Leder aus einem reichen Erfahrungsschatz ihrer Heimatgemeinde Hausen, der sich nahtlos auch auf andere bayerische Kommunen übertragen lässt: Egal, ob Gemeinderatssitzung, Bürgerversammlung oder Kindergarten, alle bieten genügend Stoff für Hans Well, der dem Volk auf’s Maul schaut und es treffend persifliert. Und das wird einbezogen ins Programm, wenn laut Well die Schnecken in seiner Bierfalle singen: „Oane geht no, oahne geht öiwei, wir sitzen auf dem Trock’nen, schenk’ no a Halbe ei.“ Das kommt an, da singt man mit, wie sich die Wellbappn überhaupt bekannter Volksliedern bedienen.
„Pfingsten dahoam 2013“ beschreibt musikalisch eine verregnete Fahnenweihe im Bierzelt, die sich von einem Rinnsal bis zum Hochwasser entwickelt, mit Strophen, die parallel mit dem Anschwellen der Wasserflut immer länger werden, wie beim „Birnbaum in der Au“. Dabei beschreibt der Text ein chaotisches Szenario, wie es halt nur die Wellbappn zuwege bringen. Die präsentieren sich ganz unprätentiös, der Well Hans mit seinen Töchtern Sarah und Tabea, begleitet von Sohn Jonas am Kontrabass. Der beweist solistisch sein Können an der Tuba und Trompete, auch die Mädels erweisen sich als Multi-Instrumentalistinnen, am Horn, am Xylofon, mit dem Kazoo oder der Geige. Und sie moderieren auch, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.
Nichts, gar nichts wird ausgelassen, was die Schlagzeilen beherrscht: Obama kontra Merkel, Hoeneß kontra Steuerfahndung, Söder und Dobrindt, Seehofer und die gesamte bayerische Politprominenz, alle bekommen ihr Fett weg, pointiert, spitzzüngig, manchmal derb, aber immer satirisch treffend.
So führt das Programm vom Hundertsten ins Tausende, man muss genau hinhören, um keine Pointe zu verpassen. Auch musikalisch ist das Gebotene vielfältig: A-cappella-Auftritte sind ebenso zu hören wie reine Instrumentaltitel, bei denen neben Jonas auch Tabea an der Geige solistisch überzeugt. Und Jonas’ Tuba konkurriert mit der Diatonischen vom Hans Well, der auch mal zur Gitarre greift. Dessen „Lesung aus dem Buch der Bayern“, in Wortwahl und Duktus einer Predigt gleichend, folgt ein ebenso gelungener Vortrag des Quartetts in Form eines liturgischen Gesangs, der aus lateinischen Textfragmenten und bayerischen Ausdrücken einen wahnwitzigen Wortsalat bildet, der aber vorzüglich schmeckt. Überhaupt beweisen die Wellbappn über das ganze Programm hinweg immer wieder mal verquere Gedankengänge. Karl Valentin lässt grüßen.
Ein frisches, rotzfreches Quartett also, das sämtliche Facetten des musikalischen Kabaretts ebenso beherrscht wie das Publikum, das es schnell im Griff hat. Das war eine Wellness-Kur für die Lachmuskeln, dabei stehen die Wellbappn erst am Beginn einer Karriere, die noch viel erwarten lässt und die Familientradition respektloser kabarettistischer Bösartigkeiten erfolgreich fortsetzen wird. Denn wie meinte Franz Rubey als Leiter des TSV-Festausschusses, am Beginn der Veranstaltung: „Blosn – Biermösl-Blosn – Hans Well und seine Wellbappn: das ist nicht mehr steigerbar“.
Spritzig, salopp und musikalisch top

von Hans Nusko. Foto: Hans Nusko
Donaukurier vom 06.04.2014
„Will man in Beilngries kulturell etwas erleben, muss man zur Nepalhilfe gehen.“ Das haben Hans Well und die Wellbappn am Freitagabend zu Beginn ihres Auftritts in der Aula des Beilngrieser Gymnasiums gesungen.n ihres Auftritts in der Aula des Beilngrieser Gymnasiums gesungen. Sie traten rund zwei Stunden den Beweis für diese Behauptung an.
In der Tat war das Benefizkonzert zugunsten der Nepalhilfe etwas Besonderes. Kaum hatten Well sowie seine Kinder Sarah, Tabea und Jonas auf der Bühne losgelegt, drängte sich spontan der Eindruck auf, man habe Biermöslblosn reloaded vor sich. Bissige, teils bitterböse Texte zu aktuellen Themen, mitunter purer Klamauk, eine geschickte Rollenverteilung und nicht zuletzt hervorragende musikalische Darbietungen ergaben ein Programm, das einerseits bewährte Elemente aus früheren Programmen der Biermösl Blosn enthielt, andererseits aber mit vielen gelungenen Neuerungen und erfrischender Lockerheit aufwartete. Jugend forsch eben.
Wie einst die drei Well-Brüder, begannen auch Papa Well und die Bappn mit einem Lied über lokale Begebenheiten. Das Kreuzgewölbe im Haus des Gastes und der Brand eines Beichtstuhls in der Kirche kamen dabei ebenso vor wie das dem einheimischen Gerstensaft vorgezogene Volksfestbier aus Mittelfranken. Bezüglich des Wählerverhaltens in der Großgemeinde hieß es, manche Ortsteile seien so „schwarz“, dass selbst bei Mondfinsternis noch ein Schatten geworfen werde.
Schnell war die Verbindung zu Hausen, dem Heimatdorf der Familie Well, geschlagen. Dort sei zumindest vordergründig alles in Ordnung, heiße der Gesangverein doch „Harmonie“ und der Fußballklub „Eintracht“. Dann ging es um Ärgerliches, Kurioses und Widersinniges. Die geringe Halbwertszeit mancher Feststellungen des bayerischen Ministerpräsidenten („Wennst an Seehofer fragst, woaßt nie, wos der Horst dann sagt“) kam dabei ebenso vor wie der von Eltern oft auf ihre Kinder ausgeübte Leistungsdruck („Bringst du noch einmal einen Dreier heim, dann schlachten wir dein Hasilein“). Nicht fehlen durfte auch die Causa Hoeneß. Er gehöre doch eher in den Ruhmestempel Walhalla als ins Gefängnis, spottete das Quartett.
Aber auch sich selbst und ihre Altersgruppe nahm die Bappn wiederholt auf die Schippe. Der Jonas verzweifelte an der von ihm verehrten Zitzelsberger Jaqueline, Tabea und Sarah wurden zwecks Raumgewinn im Eigenheim potenziellen Verehrern angeboten. Selbst bloßer Nonsens war mehr oder weniger wissenschaftlich verpackt. So reimte man auf den Satz des Pythagoras: „Wenn’s regnet, werden die Haare nass.“
Im wahrsten Sinn des Wortes ein Lied mit Tiefgang war „Pfingsten dahoam 2013“, bei dem es um das nicht zuletzt durch Flächenversiegelungen oder Flussbegradigungen verursachte Hochwasser ging. Ein Beitrag drehte sich auch um Windräder und die oftmals kontroversen Diskussionen über deren Auswirkungen. Da werde dann gerne einmal argumentiert, die Rotoren würden so viel Lärm verursachen, dass man schon „bei a bisserl Wind die Autobahn gar nicht mehr hören“ könne.
Wie von Mitgliedern der Familie Well nicht anders zu erwarten war, gab es auch etliche musikalische Höhepunkte. Soli von Tabea (Geige) oder Jonas Well (Trompete) begeisterten das Publikum ebenso wie gemeinsam Gespieltes oder mehrere Intermezzi a cappella. Selbst Freunde des Bavarian English kamen auf ihre Kosten. Bei einer urkomischen Hommage an den Freistaat wurde sogar Flagge gezeigt. Auf Englisch lässt sich das Geschehen auf der Bühne auch trefflich zusammenfassen: Well done!

Mittelbayerische Zeitung von 18.03.2014
PYRBAUM. Von Bürgermeistern, die jeden Tag aus dem Tagblatt herausgrinsen, vom 150-jährigen Feuerwehrfest, wegen dem man den Urlaub abgesagt und das es dann richtig verregnet hat und von Uli Hoeneß, der jetzt Präsident vom FC Stadlheim werden könne, sangen und spielten Hans Well und seine Wellbappn in Pyrbaum. In der Mehrzweckhalle war am Samstag die Stimmung bestens.
Das bayerisch-zünftige Quartett machte sich auch so seine Gedanken über Pyrbaum, das einen Metzger suchte, und empfahl hierzu einen Hoeneß als Ansprechpartner. Sie erzählten von Abstimmungen im Gemeinderat und dem einen, den es in jeder Gemeinde gibt, der immer dagegen sei. Von Windradeln und Kreisverkehren, vom Seehofer und der großen Politik oder auch vom Burschenverein „Whiskey crashed Ice“ und dem Sportverein Eintracht war an diesem unterhaltsamen Abend ebenfalls die launige Rede. Von der Gemeinde ging es zur Schulpolitik, und wenn hier aus G8 Hartz-IV werde, sei wohl etwas ganz schön schiefgelaufen. „Bachelor und Master – des heißt auf Deutsch Desaster“, so der Tenor der Wellbappn.
Wenn Hans Well mit Sarah, Tabea und Jonas auf der Bühne in Aktion sind, wird schnell klar, dass sie ihr Handwerk verstehen. An Instrumenten mangelt es nicht. An diesem Abend kommen Quetschn, Geige, Tuba, Trompete, Alphorn und vieles mehr zum Einsatz. Die Texte sind durchdacht, jede Pointe sitzt und an den Instrumenten erweisen sich Tabea, Sarah und Jonas als Meister.
Auch ein wenig groovigere Klänge werden im Programm angestimmt, da muss Papa Hans dann durch, ob er will oder nicht, denn jetzt ist die Jugend am Zug. In Bavarian-English wird dem Bayernlande gehuldigt und auch eine kleine Bayernfahne wird gehisst.
Auch zum Prozess von Uli Hoeneß haben sich die vier so ihre Gedanken gemacht und kommen zu dem Schluss, dass die Steuerfahnder sicher Borrussia-Fans sein müssen. Für die Tabea und die Sarah waren der Hans und der Jonas schließlich auch auf Brautschau, „weil daheim der Platz langsam z’eng wird“. Doch weder ein Banker, ein Oberpfälzer noch ein Feldwebel wollte den beiden gefallen.Ihr Herz gehört „am Musikant, die besten Liebhaber vom ganzen Land“.
Tosender Beifall war der verdiente Lohn am Ende eines gelungenen Abends, der das Prädikat „besonders sehens- und erlebenswert“ mehr als verdient hat.

Friedhof erweitern, um Dorfmitte zu beleben

Mit Musikalität, Witz, Spottlust und toller Bühnenpräsenz: Die Begeisterung über die »Wellbappn« beim Oberwirt in Otting war riesig. Jonas, Tabea, Hans und Sarah Well (von links; Foto: H. Eder) bescherten dem Publikum einen politischen Abend etwas anderer Art.
von Hans Eder
Traunsteiner Tagblatt vom 03.02.14
Die deutlich über 200 Besucher im Saal rieben sich erst einmal die Augen wegen der Bühnendekoration. Die Veranstaltung war schließlich von den Waginger Grünen organisiert; warum also erstrahlte die Bühne in deftigem Blau? Des Rätsels Lösung: Die Bühne ist schon hergerichtet für das demnächst stattfindende Kindertheater, und so kam sich Hans Well, wie er spöttelte, vor wie ein »Nachtgespenst«.
Der Grünen-Wahlkampf wurde dabei sehr dezent behandelt: Inge Kämpfl stellte lediglich die Gemeinderatskandidaten vor – nur optisch – und überließ dann die Bühne den »Wellbappn«, die gleich in die Vollen gingen und Waginger Sonderbarkeiten und noch einige aus der Region pointiert auf die Schippe nahmen. Zur Ortssanierung sangen sie »Waging – wo man de Kinder die Ewigkeit so erklärt / des is dann, wenn des Babl-Haus amoi herg’richt werd.« Und über die Vergabepraxis im Gemeinderat: »Wo’s bei öffentliche Bauaufträge geht ruckzuck / weil ois, wos da Schwangler net kriagt, kriagt da Kleißl Lugg.«
Den ersten Teil ihres Programms widmeten die Vier den modernen Entwicklungen im Bayernland, wo die Häuser im Toskana-Stil erbaut werden, die Hausfrauen mit riesigen Geländewagen zum Discounter fahren, der Pfarrer aus dem Senegal kommt, der überdimensionierte Kreisverkehr mit einem Krötenteich ausgestattet wird und Gemeinderatssitzungen »Eigentümer-Versammlungen« sind, auch wenn man das eigentlich nicht sagen dürfe. Und wo zur Belebung der Dorfmitte, weil alle Einkaufsflächen im Außenbereich sind, der Friedhof erweitert wird.
In vielschichtiger musikalischer Form wurden im Folgenden viele Themen ausgebreitet. Es war ein Genuss zuzuhören und zuzuschauen. Das Publikum ging begeistert mit und spendete reichlich Applaus. Die Waginger Grünen-Bürgermeisterkandidatin Hedwig Witzleben fasste zusammen: »Da brauchen wir keine großen Wahlversammlungen. Vieles haben die Wells heute Abend schon gesagt. Hans Well und seine Wellbappn waren großartig. Aktuell, kernig, ironisch und musikalisch ein Genuss.«



Wellbappn:Zwischen Groove und Zwiefachem
So Schön kann Volksmusik sein
von Andreas Gebhardt
Photo:Fischer
Hessische/Niedersächsiche Allegemeine vom 02.12.2013
Vellmar. Ein typischer Tag im Hause Well im bayrischen Zankenhausen: Hans Well steht morgens auf, liest am Frühstückstisch den „Bayernkurier“, regt sich kräftig auf oder lacht sich eins über die Blödheit der da oben und unten.
Seine Kinder Sarah, Tabea und Jonas kommen hinzu. Überall stehen Musikinstrumente herum, jeder greift sich eins, und schon entsteht ein böses lustiges Volkslied. Ist es so? Wir wissen es nicht. Möglich wär’s. Nach der Auflösung der Biermösl Blosn ist die Welt jedenfalls nicht untergegangen.
Vorhang auf: Die nächste Generation ist angetreten. Man hat sich im Querschnitt verjüngt – grüß Gott: Hans Well und Wellbappn. Am Samstag gastierte das Quartett im Bürgerhaus Vellmar-West, einer der (noch) seltenen Auftritte nördlich des Weißwurstäquators.
Sie haben sich gut vorbereitet, das nordhessische Elend kam gleich zur Sprache: der Flughafen ohne Flugbewegungen, der Schwimmbadstreit, Hessentag und Pleitegeier. Eine bissige Zusammenfassung als Litanei, die sich noch lange fortschreiben ließe.
Tuba, Trompete, Geigen, Gitarre, Akkordeon, Drehorgel, Saxofon und, und, und. Jeder spielt fast alles, und doch kommt es nicht als Leistungsschau daher, sondern beiläufig, immer auf die Texte zugeschnitten und immer gegenseitig auf Augenhöhe. Nichts ist ihnen heilig, aber das war ja schon bei den Biermösl Blosn so, wo Hans Well ebenfalls getextet hat. Satire, Groteske, Politkabarett und Sinn für die absurden Nuancen des täglichen Wahnsinns gehen Hand in Hand. Die Gemeinderatssitzung wird genauso tranchiert wie Tebartz-van Elst mit seinem Weihwasser-Whirlpool de luxe („Alle fallen über mich her, als ob ich ein Verschwender wär“). Anrührend wird es, als Hans Well an den unlängst verstorbenen Weggefährten und Kollegen Dieter Hildebrandt erinnert. Das nachfolgende Ständchen beginnt getragen und endet sehr heiter. Hildebrandt hätte das gefallen. Drei Zugaben verlangt das hingerissene Publikum und bekommt sie. Jonas Well zeigt, dass er ein begnadeter Trompeter ist und auf Playback (wie sonst in der volkstümlichen Musik üblich) einfach mal pfeift. Um schließlich noch Hansi Hinterseer anzublasen (dessen Gesang „schlimmer als Schweinegülle“ sei), lassen die Wellbappn Alphörner erklingen, die ins Publikum hineinragen. So schön kann Volksmusik klingen.










Als der eine, Hans (Glück), den anderen (Well) vor etwa einem Jahr gebeten hatte, beim Hoffest zu spielen, war die kultverdächtige Biermösl Blosn gerade aufgelöst und noch keine neue Formation fixiert. Die Zusage gab Hans Well trotzdem, nicht zuletzt, weil man sich „schon ewig“ kennt. Dass er inzwischen zusammen mit seinen Kindern ein solches Programm auf die Bühne gebracht hat, ist bewundernswert. Charme, Humor und Improvisation wogen den gelegentlichen Mangel an Perfektion und Routine leicht auf.
Hans Well gab sich von Beginn an ganz, wie man ihn kennt: Nach langer Zeit wieder einmal zu Gast im „Stoamaßl-Brücken-Erwartungs-Land“, in dem er bei der Anreise allenthalben die asphaltierten Spuren des Verkehrsministers „Ramses des Großen“ entdeckt hatte, eröffnete er das Konzert gleich mit einer Strophe voller regionaler Anspielungen. Er hatte die Lacher auf seiner Seite, wenn er davon sprach, dass hierzulande anstelle des Storches bald der Edeka zum Wahrzeichen der Stadt würde, und bei der Zeile „so oan wia an Daxenberger Sepp bringan de Schwarzn einfach ned her“ brandete Szenenapplaus auf.
Doch auch die Anekdoten aus der Kommunalpolitik von Wells Heimatgemeinde ließen sich problemlos vergnüglich auf die Verhältnisse in Tittmoning übertragen, wie den Reaktionen des Publikums anzumerken war. Wie zu erwarten, mangelte es in den mal mehrstimmig, mal im Wechselgesang mit den Kindern vorgetragenen Texten wieder einmal nicht an Seitenhieben gegen die CSU, allen voran Generalsekretär Dobrindt, und ihre Bildungs- und Landwirtschaftspolitik sowie den katholischen Klerus. Doch auch die Weltpolitik wurde in den Liedern aufs Korn genommen. Ob Angst vor „Überfremdung“ und Islamismus, Organhandel, Finanzkrise oder Autoindustrie: zu jedem Thema gab es Kritik, zugespitzt zu Pointen, die saßen. Vielleicht auch Dank der „Verjüngung“ des Teams wurden außerdem Jugendthemen wie Komasaufen und Schullaufbahn kritisch-satirisch beleuchtet Die Well-Kinder mauserten sich dabei im Laufe des Konzerts von respektablen neuen Begleitern zu selbstbewussten Mitstreitern ihres Vaters und gar zu Solisten. Die beiden jungen Frauen beeindruckten vor allem durch ihren Gesang und auf der Geige, aber auch unter anderem an Schlagwerk, Saxophon, Mandoline und Akkordeon. Der Jüngste, Jonas, steuerte meist an Tuba und Bass die tiefen Töne bei, bis er zuletzt in einer Zugabe sein schon fast wörtlich atemberaubendes Können als Trompeter unter Beweis stellte: ein echtes Gustostückl. Ihm fielen auch die Tanzeinlagen vom Schuhplattler bis zum Sirtaki zu. Denn neben bayerischer Volksmusik, die das Quartett instrumental und vokal von Grund auf beherrscht, fanden immer wieder auch internationale Zwischentöne Eingang ins Programm. Passend zu den jeweiligen Nummern zauberten die Wells auch griechische Folklore, exotische Klänge, Jazz-Blue-Notes und HipHop-Beats auf die Bühne. So wurde etwa die zarte Stubenmusi im Albtraum von der Islamisierung musikalisch orientalisiert.
Mehr als einer konzertanten Darbietung glich der Abend oft einem gemeinsamen fröhlichen Feiern, denn immer wieder bezog Hans Well das Publikum mit ein, wenn er es etwa mit dem Singen des „Refrähs“ beauftragte. Und wenn der Vater wieder einmal ein Textblatt verlegt hatte oder sich in der Strophe irrte, war ihm das Verständnis der Zuschauer ebenso sicher wie der freundliche Spott seiner Sprösslinge. Alle drei bewiesen neben ihrem musikalischen Talent jede Menge Improvisationsvermögen und Spaß am Nonsens Dass Hans Well ihnen gerne und zuversichtlich Platz einräumt auf der Bühne, erklärt vielleicht auch, warum er immer noch weiter macht, auch wenn eine seiner Zeilen verzweifelt flucht: „Himmel Hergott Kruzifix, warum ändert sich denn nix?“ Die Hoffnung, nur nicht aufzugeben, das war schließlich auch die Botschaft des „Biobauern-Marsches“, einer „Blasmusik für Nicht-Bläser“, bei der die Melodie – angefeuert von Rufen wie „ned locker lassen“ und „wird scho“ – nur mühsam, schwerfällig, immer wieder abgebremst, zum Schluss aber eben doch in Fahrt kommt.
„Oane geht no“, tönte es vielstimmig von den Bierbänken, als nach der originellen Bibelparodie „Lesung aus dem Buche Bayern“ und einer der berühmt-berüchtigten Well-Litaneien in „bairischem Kirchenlatein“ das eigentliche Programm zu Ende ging: „Habemus Papam, Amen!“ Der Bitte nach Zugabe kam das Quartett gerne nach, doch einmal musste auch Schluss sein: „Der Jonas muass morgen wieda in`d Schui.“



Urbayerisch und widerborstig
Am Ende des Abends waren alle zufrieden: das Publikum, weil es sich gut zwei Stunden lang bestens unterhalten fühlte, die Künstler, weil sie trotz einiger kleiner, allerdings durchaus charmanter Holprigkeiten ihr Programm prächtig über die Bühne gebracht hatten, und schließlich auch der Veranstalter, in diesem Fall die Süddeutsche Zeitung, weil der große Stadtsaal im Veranstaltungsforum bis fast auf den letzten Platz gefüllt war und somit ordentlich Geld in die Kasse des SZ-Adventskalenders kam. Das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung unterstützt schon seit mehr als sechs Jahrzehnten Bedürftige – auch im Landkreis Fürstenfeldbruck. Alleine in den vergangenen zehn Jahren, sagte SZ-Redaktionsleiter Gerhard Eisenkolb am Mittwoch zum Beginn der Benefizveranstaltung in Fürstenfeld, seien mehr als eine Million Euro an Spendengeldern in den Landkreis geflossen. Der Bedarf ist unbestritten nach wie vor groß, die Hilfsbereitschaft der SZ-Leser aber auch.
Ganz ohne Zweifel: Für einen gelungen Auftakt der diesjährigen Adventskalender- Aktion haben am Mittwochabend der Münchner Schauspieler Michael Lerchenberg und die Musikerfamilie Well aus dem Türkenfelder Ortsteil Zankenhausen gesorgt. Daran vermochte auch die Tatsache nichts ändern, dass Jonas Well erst vor kurzem eine Zahnspange verpasst bekommen hat („super zum Trompetespielen“) und dann unglücklicherweise auch noch in den Stimmbruch gefallen ist. Hans Well, bis vor kurzem noch Führungskraft der jetzt schon legendären Biermösl Blosn, spielte mit seinen Kindern Tabea und Jonas dennoch so unbekümmert und rotzfrech drauflos, dass ihnen das Publikum auch die kleinen Fehler und Textunsicherheiten jederzeit verzieh. Well hatte auch eine durchaus plausible Erklärung dafür, dass nicht alles wie am Schnürchen klappte: „Das G 8 ist schuld“, sagte er, „die Kinder haben kaum noch Zeit zum Üben.“
Wer meinte, dass der politische Teil des Abends damit auch schon wieder beendet war, sah sich allerdings ganz schnell auf dem Holzweg – oder kennt die Wells nicht. Die stellen sich nicht einfach auf die Bühne, schalten den Weichspülgang ein und spielen Adventslieder, dass einem ganz warm ums Herz wird. Ja, man ist sogar geneigt zu sagen, dass der Name „Wellsittiche“, den sich die Well-Kinder für den Benefiz-Abend der SZ zugelegt haben, arg in die Irre geführt hat, weil er gar so brav und harmlos daherkommt. Denn wenn sie in ihren Liedern schon ein kirchliches Thema aufgreifen, dann kommen in dem Text garantiert der Regensburger Bischof Müller und der Augsburger Ex-Bischof Mixa vor, von denen sich nicht viel Gutes sagen lässt, außer, dass sie höchstwahrscheinlich ziemlich fromm sind. Die Feststellungen, dass „Islamisten nix so sehr fürchten wie einen Andechser Doppelbock“ und die NPD vor allem dann „ein Riesenproblem hat, wenn der Verfassungsschutz verboten wird“ seien einfach mal so in den Raum gestellt. Und wer den wahren Schuldigen für das Scheitern von Münchens Olympia-Bewerbung sucht, voilà: Die Wells stellen ihr Lied vor, mit dem sie der Landeshauptstadt ihren Auftritt in Durban verdorben haben – eine Schuhplattl-Einlage von Jonas inklusive.
Das alles geht natürlich sehr gut zusammen mit den Texten von Oskar Maria Graf, der auch so ein Unbequemer war und den die Obrigkeit kreuzweise konnte. Der Schauspieler Michael Lerchenberg liest die Geschichten, die vor Kraft nur so strotzen, mit sparsamen Gesten und großer Sensibilität, ohne sich selbst über Gebühr zu inszenieren. Es sind Texte, die von Grafs Kindheitserinnerungen in Berg am Starnberger See handeln, von Ludwig II., dem Kini, der dort als Leiche aus dem Wasser gezogen wurde, wenn er nicht vielleicht doch auf die andere Seeseite geschwommen ist. Und vom Wesen des bayerischen Humors an sich sowie von der Zeit im New Yorker Exil, wohin Graf vor den Nazis flüchten musste und wo er nie richtig heimisch geworden ist. Oskar Maria Graf ist auch in Amerika durch und durch ein Bayer geblieben und die Wells müssen ihn aus seinen Büchern offenbar ziemlich gut kennen.
Hans Well & Co -die Welt in der wir leben
www.kultkomplott.de vom 09. April 2016
Von Jörg Konrad
Olching. Ist er Kabarettist oder ist er Komiker? Vielleicht auch „nur“ Musiker oder Dichter, oder doch Systemkritiker? Hans Well, der 9. Sproß der Well-Dynastie aus der Gemarkung Willprechtszell im Landkreis Aichach-Friedberg ist vor allem eines: Hans Well. Ein authentischer Zeitgenosse, geradeheraus im Denken, genial im Spielen und ausgestattet mit jeder Menge Humor. Und die Wellbappn, in Hochdeutsch so viel wie „vorlautes Mundwerk“, sind seine Plattform, die ihrem Namen alle Ehre machen. Wie gestern im Olchinger KOM. Wenn auch in abgespeckter Besetzung mit Tabea Well, Sebastian Gröller (statt Jonas Well) und Hans, ihm selbst. Bei ihnen gibt es kein unverbindliches „Hallo Olching“. Gleich im ersten ihrer gstanzelartigen Spottgesänge kommt ihre eingehende Beschäftigung mit der Politik vor Ort zum Ausdruck. Und sofort ist auch das Eis gebrochen – man fühlt sich als Publikum ernst genommen, weil ganz persönlich angesprochen
Aber im Laufe des Abends geht es weiter. Von der Lokal- zur Landespolitik und weiter hinauf zur Bundes- und zur Weltpolitik und noch höher, bis hin zur Scheinheiligkeit der Kleriker. Die Wellpappn beschreiben (und kommentieren) die Welt, in der wir leben – auf ihre Art versteht sich. Da wird Johann Sebastian Bachs „Toccata“ einer Geschichte über brennenden Flüchtlingsunterkünften in der Provinz unterlegt und in einer modernen Fassung von Johann Wolfgang von Goethes „Erlkönig“ wird die Zeitnot anhand einer rasanten Autofahrt in den Kindergarten des Jüngsten deutlich. Kultur im hier und jetzt, frech wie provokant.
Da werden Politiker auf bayrisch folkloristische Art derbleckt. Manchmal derb, aber nie unter der Gürtellinie, sondern immer aus der betonierten und begradigten und damit verschandelten Natur heraus. Aus der Sicht der Sehenden und Betroffenen. Ganz anders, als diese formschnittigen Entertainer in den werbungsgesättigten Medien, die sich als Außenseiter und Lästermäuler gerieren und doch zum System gehören, um am Ende nur larmoyant und piefig einzuknicken und beleidigt um Gnade zu flehen.
Musikalisch waren die drei ebenso unnachamlich wie virtuos. Tabea an Fiedel, Akkordeon, Schlagwerk und singend, wie auch Bastian mit Tuba, Trompete(!), Bass und Stimme. Kein Instrument scheint den Wells zu schwierig, und dem Hans schon gleich gar nicht.
Und was mit das Angenehmste an diesem Abend kultureller Superlative war, ist dieses generationsübergreifende Denken. Hier wird der Staffelstab des kritischen wie mündigen Bürgers ebenso weitergegeben, wie das gelebte Musikantentum. Das macht Hoffnung.
Was faul in Bayern ist –und in Aichach
Bei ihrem Auftritt in Blumenthal verteilen HansWell und dieWellbappn auch kräftige
Watsch’n an die lokale Politik
Von Theo Harzer
Aichacher Zeitung vom 18.04.2016
So war das auch am Freitagabend im Freiraum in Blumenthal, wo Hans Well zusammen mit den Wellbappn zu erleben war-allerdings ohne seinen Sohn Jonas, der zur Zeit aufWeltreise ist. Er wurde von „Sebastian“ ersetzt, einem Trompetenstudenten, der aus dem bayerischenWald kommt, aber ansonsten „ganz normal ist.“ „Das ist auf jeden Fall das Highlight des Veranstaltungsfrühjahrsblocks“, meint der Blumenthaler Organisator Stefan Linck zu dem Programm „Schneller“. Hans Well balanciert zwischen scharfer Kritik an Gesellschaft und Politik und alltäglichen Banalitäten, wie der Fahrt zum Kindergarten des Sohnes. Besonders die CSU-Verantwortlichen aus Bayern und deren Wähler bekommen ihr Fett ab. Das beginnt schon im ersten Song: Well hat eine Strophe auf Aichach gedichtet, die Stadt, „wo die Bundestagsabgeordnete Eberl in Pöttmes entgleist, und a Aichacher Journalistin aus’m Saal schmeißt“ oder „wo sich de Windradgegner bitter beklogn, dass d’Windradl Schnakn und Brems daschlogn.“ Dem gebürtigen Willprechtszeller schmeckt weder der langwierige Ausbau der B 300 noch das unansehnliche Gewerbegebiet bei Dasing oder die eigennützigen Entscheidungen des Bauunternehmers und Stadtrats Jung. Bei Well und seinen Wellbappn bleibt niemand ungeschoren.
Nicht die CSUler im eigenen Dorf, die sich gegen Asylbewerberheime und Ökostrom wehren und auf Widerspruch mit Sprüchen wie „Erst 35 Jahre hier wohnen und scho s’Maul aufreißen!“ reagieren. Nicht Ministerpräsident Seehofer mit seinen verqueren Vorstellungen zu Asyl, Maut und „bayerischem Reich“. Und auch nicht Bundespolitiker wie Schröder, Profalla oder Niebel, die ihre Positionen nutzen, um in der Wirtschaft Managerjobs zu ergattern. Genauso wie über politische Missstände kann sich Well aber auch über das Verhalten seiner Mitmenschen mokieren. Da sind die Mütter, die sich während der Fußballspiele ihrer Söhne in die Haare kriegen und dabei besser Rugby spielen als ihre Söhne Fußball. Oder der Vater, der aus Angst, sein Kind zu spät im Kindergarten abzuliefern, viel zu schnell Auto fährt: „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Oh, Vater, siehst du das Zone-30-Schild nicht?“ Auch dem deutschen Wetter war ein Lied gewidmet: Die Familie entscheidet Pfingsten „dahoam“ zu verbringen, und erlebt dabei eine Sintflut, denn der deutsche Sommer ist so regnerisch wie der Winter in England. Ob das vielleicht mit dem Klimawandel zusammenhängt? Auch hierzu gab die Wellfamilie einen Titel zum Besten, eine Dystopie, in der Hamburgs schaurige Zukunft in der Nordsee liegt und die Flüchtlinge nicht aus Syrien kommen, sondern aus den Niederlanden, von nebenan. Apocalypse now also überall. Die zentralen Themen unserer Zeit unterlegen die Wellbappn mit bayerischer Volksmusik. An diesem Abend kamen sicher zehn Instrumente zum Einsatz, zum Beispiel Trompete, Tuba, Kontrabass, Akkordeon, Geige oder Gitarre. So wie man das von den Biermösl Blosn eben gewohnt ist. Hans Well und die Wellbappn bereiteten dem von MdB Eberl, von „Metasdasing“ und B 300-Ausbau gebeutelten Aichacher Publikum jedenfalls einen vergnüglichen Abend – Sprach- und Musikkunst auf höchstem Niveau. Erfreulich war, dass sich Hans Well und seine Combo nicht ins Biermösl-Blosn-Museum stellen, sondern neue Töne finden, ohne an ihrer bajuwarischen Fundamentalkritik Abstriche zu machen. Im Land der Bai-wa ist vielleicht anderes faul als vor 30 Jahren – aber sicher nicht weniger.


Von Hans Eder
Photos Hans Eder
Südostbayerische Rundschau vom 27. Juni 2016
Otting/Waging am See. Das war eine gute Idee der Kreistagsfraktion der Grünen: Sie hat all die vielen in Helferkreisen tätigen Personen im Landkreis zu einem unterhaltsamen Abend im Gasthaus Oberwirt in Otting eingeladen. An die 150 Besucher werden es gewesen sein, die der Einladung gefolgt waren – und sie erlebten einen vergnüglichen, durchaus aber auch nachdenklichen machenden Auftritt von Hans Well und seinen Kindern, den „Wellbappn“. Das Programm hätte nicht passender sein können, hat sich doch Hans Well, der Kopf der einstigen „Biermösl Blosn“, seinen Ärger darüber, wie sich viele Politiker zum Thema „Asyl“ stellen, in vielen Liedern von der Seele geschrieben. „Großartiges geleistet“Marianne Penn, Burgi Mörtl- Körner und Inge Kämpfl von der Grünen-Kreistagsfraktion begrüßten die Besucher mit einem großen Kompliment: „Es ist großartig, was ihr alle im Landkreis geleistet habt und noch leistet, und überhaupt nicht selbstverständlich.“ In allen betroffenen Dörfern und Städten hätten sich Ehrenamtliche gefunden und sich um Asylsuchende gekümmert. Als kleines Dankeschön habe man diesen Abend explizit für alle Helfer organisiert. Dann zählten die drei Damen exemplarisch auf, wofür die Mitglieder der Helferkreise stehen: Sprachunterricht, Kontakt zum Jobcenter, Übersetzungen, Formulare ausfüllen, „die wir selbst fast nicht ausfüllen können“ – dafür gab’s breiten Applaus – Wohnungssuche, Arzttermine, psychologische Betreuung, kulturelle Einbindung, Sorgen und Nöte anhören und vieles andere mehr. Dank galt auch Hans Well und seinen Kindern, die auf die Anfrage rasch und ganz positiv reagiert hätten: „Ja, freilich kommen wir.“ Für die Wellbappn war dieser kurzfristig anberaumte Termin etwas anders als gewohnt: Zum einen fehlte Tochter Tabea, die „bei dem Sauwetter krank geworden Abend mit den „Wellbappn“ für Helferkreise war“, wie der Vater bekannt gab, zum anderen war nach einjähriger Weltreise Sohn Jonas erstmals wieder von der Partie; und er konnte die Texte immer noch alle so gut wie auswendig.


Urbayerisch und widerborstig
Am Ende des Abends waren alle zufrieden: das Publikum, weil es sich gut zwei Stunden lang bestens unterhalten fühlte, die Künstler, weil sie trotz einiger kleiner, allerdings durchaus charmanter Holprigkeiten ihr Programm prächtig über die Bühne gebracht hatten, und schließlich auch der Veranstalter, in diesem Fall die Süddeutsche Zeitung, weil der große Stadtsaal im Veranstaltungsforum bis fast auf den letzten Platz gefüllt war und somit ordentlich Geld in die Kasse des SZ-Adventskalenders kam. Das Hilfswerk der Süddeutschen Zeitung unterstützt schon seit mehr als sechs Jahrzehnten Bedürftige – auch im Landkreis Fürstenfeldbruck. Alleine in den vergangenen zehn Jahren, sagte SZ-Redaktionsleiter Gerhard Eisenkolb am Mittwoch zum Beginn der Benefizveranstaltung in Fürstenfeld, seien mehr als eine Million Euro an Spendengeldern in den Landkreis geflossen. Der Bedarf ist unbestritten nach wie vor groß, die Hilfsbereitschaft der SZ-Leser aber auch.
Ganz ohne Zweifel: Für einen gelungen Auftakt der diesjährigen Adventskalender- Aktion haben am Mittwochabend der Münchner Schauspieler Michael Lerchenberg und die Musikerfamilie Well aus dem Türkenfelder Ortsteil Zankenhausen gesorgt. Daran vermochte auch die Tatsache nichts ändern, dass Jonas Well erst vor kurzem eine Zahnspange verpasst bekommen hat („super zum Trompetespielen“) und dann unglücklicherweise auch noch in den Stimmbruch gefallen ist. Hans Well, bis vor kurzem noch Führungskraft der jetzt schon legendären Biermösl Blosn, spielte mit seinen Kindern Tabea und Jonas dennoch so unbekümmert und rotzfrech drauflos, dass ihnen das Publikum auch die kleinen Fehler und Textunsicherheiten jederzeit verzieh. Well hatte auch eine durchaus plausible Erklärung dafür, dass nicht alles wie am Schnürchen klappte: „Das G 8 ist schuld“, sagte er, „die Kinder haben kaum noch Zeit zum Üben.“
Wer meinte, dass der politische Teil des Abends damit auch schon wieder beendet war, sah sich allerdings ganz schnell auf dem Holzweg – oder kennt die Wells nicht. Die stellen sich nicht einfach auf die Bühne, schalten den Weichspülgang ein und spielen Adventslieder, dass einem ganz warm ums Herz wird. Ja, man ist sogar geneigt zu sagen, dass der Name „Wellsittiche“, den sich die Well-Kinder für den Benefiz-Abend der SZ zugelegt haben, arg in die Irre geführt hat, weil er gar so brav und harmlos daherkommt. Denn wenn sie in ihren Liedern schon ein kirchliches Thema aufgreifen, dann kommen in dem Text garantiert der Regensburger Bischof Müller und der Augsburger Ex-Bischof Mixa vor, von denen sich nicht viel Gutes sagen lässt, außer, dass sie höchstwahrscheinlich ziemlich fromm sind. Die Feststellungen, dass „Islamisten nix so sehr fürchten wie einen Andechser Doppelbock“ und die NPD vor allem dann „ein Riesenproblem hat, wenn der Verfassungsschutz verboten wird“ seien einfach mal so in den Raum gestellt. Und wer den wahren Schuldigen für das Scheitern von Münchens Olympia-Bewerbung sucht, voilà: Die Wells stellen ihr Lied vor, mit dem sie der Landeshauptstadt ihren Auftritt in Durban verdorben haben – eine Schuhplattl-Einlage von Jonas inklusive.
Das alles geht natürlich sehr gut zusammen mit den Texten von Oskar Maria Graf, der auch so ein Unbequemer war und den die Obrigkeit kreuzweise konnte. Der Schauspieler Michael Lerchenberg liest die Geschichten, die vor Kraft nur so strotzen, mit sparsamen Gesten und großer Sensibilität, ohne sich selbst über Gebühr zu inszenieren. Es sind Texte, die von Grafs Kindheitserinnerungen in Berg am Starnberger See handeln, von Ludwig II., dem Kini, der dort als Leiche aus dem Wasser gezogen wurde, wenn er nicht vielleicht doch auf die andere Seeseite geschwommen ist. Und vom Wesen des bayerischen Humors an sich sowie von der Zeit im New Yorker Exil, wohin Graf vor den Nazis flüchten musste und wo er nie richtig heimisch geworden ist. Oskar Maria Graf ist auch in Amerika durch und durch ein Bayer geblieben und die Wells müssen ihn aus seinen Büchern offenbar ziemlich gut kennen.
Hans Well & Co -die Welt in der wir leben
www.kultkomplott.de vom 09. April 2016
Von Jörg Konrad
Olching. Ist er Kabarettist oder ist er Komiker? Vielleicht auch „nur“ Musiker oder Dichter, oder doch Systemkritiker? Hans Well, der 9. Sproß der Well-Dynastie aus der Gemarkung Willprechtszell im Landkreis Aichach-Friedberg ist vor allem eines: Hans Well. Ein authentischer Zeitgenosse, geradeheraus im Denken, genial im Spielen und ausgestattet mit jeder Menge Humor. Und die Wellbappn, in Hochdeutsch so viel wie „vorlautes Mundwerk“, sind seine Plattform, die ihrem Namen alle Ehre machen. Wie gestern im Olchinger KOM. Wenn auch in abgespeckter Besetzung mit Tabea Well, Sebastian Gröller (statt Jonas Well) und Hans, ihm selbst. Bei ihnen gibt es kein unverbindliches „Hallo Olching“. Gleich im ersten ihrer gstanzelartigen Spottgesänge kommt ihre eingehende Beschäftigung mit der Politik vor Ort zum Ausdruck. Und sofort ist auch das Eis gebrochen – man fühlt sich als Publikum ernst genommen, weil ganz persönlich angesprochen
Aber im Laufe des Abends geht es weiter. Von der Lokal- zur Landespolitik und weiter hinauf zur Bundes- und zur Weltpolitik und noch höher, bis hin zur Scheinheiligkeit der Kleriker. Die Wellpappn beschreiben (und kommentieren) die Welt, in der wir leben – auf ihre Art versteht sich. Da wird Johann Sebastian Bachs „Toccata“ einer Geschichte über brennenden Flüchtlingsunterkünften in der Provinz unterlegt und in einer modernen Fassung von Johann Wolfgang von Goethes „Erlkönig“ wird die Zeitnot anhand einer rasanten Autofahrt in den Kindergarten des Jüngsten deutlich. Kultur im hier und jetzt, frech wie provokant.
Da werden Politiker auf bayrisch folkloristische Art derbleckt. Manchmal derb, aber nie unter der Gürtellinie, sondern immer aus der betonierten und begradigten und damit verschandelten Natur heraus. Aus der Sicht der Sehenden und Betroffenen. Ganz anders, als diese formschnittigen Entertainer in den werbungsgesättigten Medien, die sich als Außenseiter und Lästermäuler gerieren und doch zum System gehören, um am Ende nur larmoyant und piefig einzuknicken und beleidigt um Gnade zu flehen.
Musikalisch waren die drei ebenso unnachamlich wie virtuos. Tabea an Fiedel, Akkordeon, Schlagwerk und singend, wie auch Bastian mit Tuba, Trompete(!), Bass und Stimme. Kein Instrument scheint den Wells zu schwierig, und dem Hans schon gleich gar nicht.
Und was mit das Angenehmste an diesem Abend kultureller Superlative war, ist dieses generationsübergreifende Denken. Hier wird der Staffelstab des kritischen wie mündigen Bürgers ebenso weitergegeben, wie das gelebte Musikantentum. Das macht Hoffnung.
Was faul in Bayern ist –und in Aichach
Bei ihrem Auftritt in Blumenthal verteilen HansWell und dieWellbappn auch kräftige
Watsch’n an die lokale Politik
Von Theo Harzer
Aichacher Zeitung vom 18.04.2016
So war das auch am Freitagabend im Freiraum in Blumenthal, wo Hans Well zusammen mit den Wellbappn zu erleben war-allerdings ohne seinen Sohn Jonas, der zur Zeit aufWeltreise ist. Er wurde von „Sebastian“ ersetzt, einem Trompetenstudenten, der aus dem bayerischenWald kommt, aber ansonsten „ganz normal ist.“ „Das ist auf jeden Fall das Highlight des Veranstaltungsfrühjahrsblocks“, meint der Blumenthaler Organisator Stefan Linck zu dem Programm „Schneller“. Hans Well balanciert zwischen scharfer Kritik an Gesellschaft und Politik und alltäglichen Banalitäten, wie der Fahrt zum Kindergarten des Sohnes. Besonders die CSU-Verantwortlichen aus Bayern und deren Wähler bekommen ihr Fett ab. Das beginnt schon im ersten Song: Well hat eine Strophe auf Aichach gedichtet, die Stadt, „wo die Bundestagsabgeordnete Eberl in Pöttmes entgleist, und a Aichacher Journalistin aus’m Saal schmeißt“ oder „wo sich de Windradgegner bitter beklogn, dass d’Windradl Schnakn und Brems daschlogn.“ Dem gebürtigen Willprechtszeller schmeckt weder der langwierige Ausbau der B 300 noch das unansehnliche Gewerbegebiet bei Dasing oder die eigennützigen Entscheidungen des Bauunternehmers und Stadtrats Jung. Bei Well und seinen Wellbappn bleibt niemand ungeschoren.
Nicht die CSUler im eigenen Dorf, die sich gegen Asylbewerberheime und Ökostrom wehren und auf Widerspruch mit Sprüchen wie „Erst 35 Jahre hier wohnen und scho s’Maul aufreißen!“ reagieren. Nicht Ministerpräsident Seehofer mit seinen verqueren Vorstellungen zu Asyl, Maut und „bayerischem Reich“. Und auch nicht Bundespolitiker wie Schröder, Profalla oder Niebel, die ihre Positionen nutzen, um in der Wirtschaft Managerjobs zu ergattern. Genauso wie über politische Missstände kann sich Well aber auch über das Verhalten seiner Mitmenschen mokieren. Da sind die Mütter, die sich während der Fußballspiele ihrer Söhne in die Haare kriegen und dabei besser Rugby spielen als ihre Söhne Fußball. Oder der Vater, der aus Angst, sein Kind zu spät im Kindergarten abzuliefern, viel zu schnell Auto fährt: „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht? – Oh, Vater, siehst du das Zone-30-Schild nicht?“ Auch dem deutschen Wetter war ein Lied gewidmet: Die Familie entscheidet Pfingsten „dahoam“ zu verbringen, und erlebt dabei eine Sintflut, denn der deutsche Sommer ist so regnerisch wie der Winter in England. Ob das vielleicht mit dem Klimawandel zusammenhängt? Auch hierzu gab die Wellfamilie einen Titel zum Besten, eine Dystopie, in der Hamburgs schaurige Zukunft in der Nordsee liegt und die Flüchtlinge nicht aus Syrien kommen, sondern aus den Niederlanden, von nebenan. Apocalypse now also überall. Die zentralen Themen unserer Zeit unterlegen die Wellbappn mit bayerischer Volksmusik. An diesem Abend kamen sicher zehn Instrumente zum Einsatz, zum Beispiel Trompete, Tuba, Kontrabass, Akkordeon, Geige oder Gitarre. So wie man das von den Biermösl Blosn eben gewohnt ist. Hans Well und die Wellbappn bereiteten dem von MdB Eberl, von „Metasdasing“ und B 300-Ausbau gebeutelten Aichacher Publikum jedenfalls einen vergnüglichen Abend – Sprach- und Musikkunst auf höchstem Niveau. Erfreulich war, dass sich Hans Well und seine Combo nicht ins Biermösl-Blosn-Museum stellen, sondern neue Töne finden, ohne an ihrer bajuwarischen Fundamentalkritik Abstriche zu machen. Im Land der Bai-wa ist vielleicht anderes faul als vor 30 Jahren – aber sicher nicht weniger.


Von Hans Eder
Photos Hans Eder
Südostbayerische Rundschau vom 27. Juni 2016
Otting/Waging am See. Das war eine gute Idee der Kreistagsfraktion der Grünen: Sie hat all die vielen in Helferkreisen tätigen Personen im Landkreis zu einem unterhaltsamen Abend im Gasthaus Oberwirt in Otting eingeladen. An die 150 Besucher werden es gewesen sein, die der Einladung gefolgt waren – und sie erlebten einen vergnüglichen, durchaus aber auch nachdenklichen machenden Auftritt von Hans Well und seinen Kindern, den „Wellbappn“. Das Programm hätte nicht passender sein können, hat sich doch Hans Well, der Kopf der einstigen „Biermösl Blosn“, seinen Ärger darüber, wie sich viele Politiker zum Thema „Asyl“ stellen, in vielen Liedern von der Seele geschrieben. „Großartiges geleistet“Marianne Penn, Burgi Mörtl- Körner und Inge Kämpfl von der Grünen-Kreistagsfraktion begrüßten die Besucher mit einem großen Kompliment: „Es ist großartig, was ihr alle im Landkreis geleistet habt und noch leistet, und überhaupt nicht selbstverständlich.“ In allen betroffenen Dörfern und Städten hätten sich Ehrenamtliche gefunden und sich um Asylsuchende gekümmert. Als kleines Dankeschön habe man diesen Abend explizit für alle Helfer organisiert. Dann zählten die drei Damen exemplarisch auf, wofür die Mitglieder der Helferkreise stehen: Sprachunterricht, Kontakt zum Jobcenter, Übersetzungen, Formulare ausfüllen, „die wir selbst fast nicht ausfüllen können“ – dafür gab’s breiten Applaus – Wohnungssuche, Arzttermine, psychologische Betreuung, kulturelle Einbindung, Sorgen und Nöte anhören und vieles andere mehr. Dank galt auch Hans Well und seinen Kindern, die auf die Anfrage rasch und ganz positiv reagiert hätten: „Ja, freilich kommen wir.“ Für die Wellbappn war dieser kurzfristig anberaumte Termin etwas anders als gewohnt: Zum einen fehlte Tochter Tabea, die „bei dem Sauwetter krank geworden Abend mit den „Wellbappn“ für Helferkreise war“, wie der Vater bekannt gab, zum anderen war nach einjähriger Weltreise Sohn Jonas erstmals wieder von der Partie; und er konnte die Texte immer noch alle so gut wie auswendig.