Am 15. April platzte die Meldung in die Münchner Kulturwelt, das Boandlkramerei-Zelt hätte nach dem Abschluß des Vergabe-Verfahrens wieder das Rennen auf der Oidn Wiesn gemacht und das Herzkasperlzelt um einen Punkt geschlagen. Nachdem das Verlierer-Zelt vor einem Jahr trotz einer Petition von 12.000 Unterschriften und prominenten Unterstützern der Kulturszene aus der Alternativ-Wiesn geflogen war, steht es nach dem Willen der Vorab-Mauschler, welche diese Nachricht verbreiteten, auch dieses Mal vor dem Aus. Und das, obwohl vom Stadtrat erst am 6. Mai über die Vergabe abgestimmt wird. Dass „interessierte“ Kungelkreise die Presse schon vorab mit einer Entscheidung, die schon getroffen ward, bevor sie der Stadtrat traf, informierten, wirft ein ziemlich trübes Licht auf die Verantwortlichen der Stadt, das Wirtschafts- und Wiesnreferat samt die Stadtspitze. Die Oide Wiesn sollte sich nach dem Willen der Initiatoren und Stadtoberen doch eigentlich kulturell und atmosphärisch vom bayerntümelnden Oktoberfest und der „Saufwiesn“ unterscheiden. Das Herzkasperl war deshalb von Anbeginn und seit Gründung der Oidn Wiesn an fester Bestandteil, wenn nicht gar kulturelles Vorzeigeprojekt. Und dies aus gutem Grunde. Dem Fraunhofer Wirt Beppi Bachmeier gelang im Herzkasperlzelt die Fortsetzung einer spezifischen alternativen Münchner Musik-, Kabarett-, und Kleinkunstszene, die ihre Initialzündung einst mit Fredl Fesl, Arthur Loibl, Georg Ringsgwandl, uns Biermösln etc. im Muh, Song Parnass oder der Liederbühne Robinson startete. Im Herzkasperl Zelt fand mit lässiger Selbstverständlichkeit die Symbiose von traditioneller Blasmusik bis Koflgschroa, von Volkstanz zu G-Rag und den Landlergschwistern, Luise Kinseher und Valentinaden statt. Dieses Zelt trägt seinen Namen nach den Programmen des genialen Kabarettisten und Schauspielers Jörg Hube (Löwengrube, Heimat Edgar Reitz) . Der hatte alle seine „Herzkasperl“ Programme bevor er damit an´s Staatsschauspiel oder in die Kammerspiele ging, im Fraunhofer Wirtshaus aufgeführt. Der damals längst etablierte Hube unterstützte damit auch die Vielfalt der Fraunhofer Programme. So finden dort jährlich die Volksmusiktage statt. Für mich und viele Bayern war und ist das Herzkasperl die Seele der Oidn Wiesn, die perfekte Verbindung von traditioneller und gegenwärtiger Kultur. Wozu das regionale Bioessen als kulinarisches Programm hervorragend paßt. Was die Stadt München beim kommerziellen Tollwood unterstützt, schneidet sie sich hoffentlich am 6. Mai nicht mithilfe eines dubiosen nicht einsehbaren Kulturpunktekatalogs wieder aus ihrem Kulturleben. Wenn mich Leute aus den USA, Italien, Frankreich fragen, wo man auf dem Oktoberfest noch unverfälschte lebendige Bairische Kultur erleben kann, empfehle ich ihnen die Oide Wiesn und speziell das Herzkasperlzelt. Am 6. Mai wird also nun abgestimmt, was schon ausgekungelt scheint. Wer sich als verantwortlicher Stadtrat – egal ob rot, grün oder schwarz – links oder rechts, wie oder was, seinen Beschluß vorwegnehmen läßt, der sollte in Zukunft lieber über das Oktoberfest-Programm in Cincinnati Ohio abstimmen, aber bitte nicht mehr über das Kulturprogramm auf der Oidn Wiesn.
Am 15. April platzte die Meldung in die Münchner Kulturwelt, das Boandlkramerei-Zelt hätte nach dem Abschluß des Vergabe-Verfahrens wieder das Rennen auf der Oidn Wiesn gemacht und das Herzkasperlzelt um einen Punkt geschlagen. Nachdem das Verlierer-Zelt vor einem Jahr trotz einer Petition von 12.000 Unterschriften und prominenten Unterstützern der Kulturszene aus der Alternativ-Wiesn geflogen war, steht es nach dem Willen der Vorab-Mauschler, welche diese Nachricht verbreiteten, auch dieses Mal vor dem Aus. Und das, obwohl vom Stadtrat erst am 6. Mai über die Vergabe abgestimmt wird. Dass „interessierte“ Kungelkreise die Presse schon vorab mit einer Entscheidung, die schon getroffen ward, bevor sie der Stadtrat traf, informierten, wirft ein ziemlich trübes Licht auf die Verantwortlichen der Stadt, das Wirtschafts- und Wiesnreferat samt die Stadtspitze. Die Oide Wiesn sollte sich nach dem Willen der Initiatoren und Stadtoberen doch eigentlich kulturell und atmosphärisch vom bayerntümelnden Oktoberfest und der „Saufwiesn“ unterscheiden. Das Herzkasperl war deshalb von Anbeginn und seit Gründung der Oidn Wiesn an fester Bestandteil, wenn nicht gar kulturelles Vorzeigeprojekt. Und dies aus gutem Grunde. Dem Fraunhofer Wirt Beppi Bachmeier gelang im Herzkasperlzelt die Fortsetzung einer spezifischen alternativen Münchner Musik-, Kabarett-, und Kleinkunstszene, die ihre Initialzündung einst mit Fredl Fesl, Arthur Loibl, Georg Ringsgwandl, uns Biermösln etc. im Muh, Song Parnass oder der Liederbühne Robinson startete. Im Herzkasperl Zelt fand mit lässiger Selbstverständlichkeit die Symbiose von traditioneller Blasmusik bis Koflgschroa, von Volkstanz zu G-Rag und den Landlergschwistern, Luise Kinseher und Valentinaden statt. Dieses Zelt trägt seinen Namen nach den Programmen des genialen Kabarettisten und Schauspielers Jörg Hube (Löwengrube, Heimat Edgar Reitz) . Der hatte alle seine „Herzkasperl“ Programme bevor er damit an´s Staatsschauspiel oder in die Kammerspiele ging, im Fraunhofer Wirtshaus aufgeführt. Der damals längst etablierte Hube unterstützte damit auch die Vielfalt der Fraunhofer Programme. So finden dort jährlich die Volksmusiktage statt. Für mich und viele Bayern war und ist das Herzkasperl die Seele der Oidn Wiesn, die perfekte Verbindung von traditioneller und gegenwärtiger Kultur. Wozu das regionale Bioessen als kulinarisches Programm hervorragend paßt. Was die Stadt München beim kommerziellen Tollwood unterstützt, schneidet sie sich hoffentlich am 6. Mai nicht mithilfe eines dubiosen nicht einsehbaren Kulturpunktekatalogs wieder aus ihrem Kulturleben. Wenn mich Leute aus den USA, Italien, Frankreich fragen, wo man auf dem Oktoberfest noch unverfälschte lebendige Bairische Kultur erleben kann, empfehle ich ihnen die Oide Wiesn und speziell das Herzkasperlzelt. Am 6. Mai wird also nun abgestimmt, was schon ausgekungelt scheint. Wer sich als verantwortlicher Stadtrat – egal ob rot, grün oder schwarz – links oder rechts, wie oder was, seinen Beschluß vorwegnehmen läßt, der sollte in Zukunft lieber über das Oktoberfest-Programm in Cincinnati Ohio abstimmen, aber bitte nicht mehr über das Kulturprogramm auf der Oidn Wiesn.